Vielleicht sollte ich langsam mal damit anfangen, zu erklären, um was es sich bei unserem Comenius-Projekt dreht...?!
Aaalso...seit etwa 8 Jahren besteht eine Zusammenarbeit von meiner Schule, dem Gymnasium Rahlstedt, und der Maritime Skole Honningsvag. Letztere ist die Schule in Honningsvag auf Mageroy, der Insel, an der auch das Nordkap liegt.
Vor drei Jahren trafen dann das erste Mal Hamburger und Honningsvager Schüler für eine Projektarbeit zusammen, bei der sie die Zeit unmittelbar nach dem 2.Weltkrieg beleuchten wollten.Es entstand eine Fotoausstellung (2Gesichter/2Ansikter), die deutsche Propagandabilder von Honningsvag mit der damaligen Realität vergleicht. Diese Ausstellung ist mittlerweile mit vielen internationalen Preisen bedacht worden und tourt immer noch durch verschiedene deutsche und norwegische Museen und Schulen.
Aus dieser Zusammenarbeit entstand dann im März 2007 das (mein) Projekt „Stunde Null“.
Zuerst hier in Hamburg und dann im März 2008 in Honningsvag produzierten wir einen Film mit ebenfalls dem selben Thema, der Zeit unmittelbar nach dem 2.Weltkrieg und wie die Finnmarken und Deutschland diese Zeit erlebt haben.
Dabei spielten wir (ich auch!) einen auf norwegisch übersetzten Ausschnitt von „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert, sangen einen norwegisches und ein deutsches Lied (Folket sang und Friedenslied) im Chor in der honningsvager Kirche (die übrigens das einzige Gebäude ist, dass in Honningsvag nicht von den deutschen zerstört worden war), übersetzten deutsche und norwegische Texte in die jeweils andere Sprache und filmten dies alles. Am Ende kam ein echt toller Film dabei heraus, der jetzt vom Goetheinstitut ausgezeichnet wurde und in Norwegen zu Fortbildungszwecken für Lehrer benutzt wird.
Die neue Projektgruppe, die sich jetzt bis heute hier in Hamburg getroffen hat und sich wieder „Stunde Null“ nennt, besteht aus insgesamt 40 Schülern aus Honningsvag, Hamburg und Riga. Die norwegischen und lettischen Schüler hatten im Vorfeld bereits Interviews mit Zeitzeugen geführt, wir deutschen taten dies dann hier in Hamburg. Bei unseren Gegenbesuchen in Honningsvag und Riga nächstes Jahr werden wir diese Interviews bearbeiten, übersetzen und am Ende in ein Buch binden, dass die Sichtweise der interviewten Menschen, die die Nachkriegszeit miterlebt haben und unsere Schülersicht auf das vergangene vergleichen und verbinden soll.
Die gesamte Projektarbeit „Stunde Null“ wird von der EU finanziert, sodass wir weder für die Reisen ans Nordkapp noch für Freizeitaktivitäten wie am Sonntag den Besuch des Roncalli-Zirkusses hier in Hamburg bezahlen mussten. Aber das beste am Ganzen bleiben immer noch die Erfahrungen, die wir alle mit diesem Austausch sammeln können. In dieser Woche haben wir einige tolle Jugendliche kennengelernt und auch trotz aller Schwierigkeiten mit unserem Zeitmanagement und den Sprachen unglaublich viel Spaß gehabt.
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