...sooo...da bin ich wieder! Nach 9 echt wunderbaren Tagen!
Das war mit Abstand die schönste Schulreise, die ich je hatte! Unsere kleine, 7-köpfige Gruppe (Mit dem Hamann-Lehrerehepaar insgesamt 9-köpfige) war ansich schon total genial. Janine, Lena, Kevin Lange, Lukas, Johannes, Kamil und ich haben uns größtenteils echt klasse verstanden und die Zeit zusammen auch ziemlich genossen:)
Nachdem wir am 23.9. mit 2 Stunden Verspätung von Hamburg losgeflogen und dann ebensoviel später in Neapel angekommen waren, wurden wir von dort aus mit einem Kleinbus nach Sorrent in unsere Bungalows gebracht. Wir wurden in 3 kleinen Holzhütten unter einem riesen Weinranken-Dach und zwischen Orangenbäumen untergebracht.
Am Mittwoch ging's gleich los mit unserem Kultur-Programm:
Eine ziemlich lange Führung durch Pompeji brachte uns die Geheimnisse der "danke Ascheregen" (kleiner Insider Nr.1: Paola sprach eigentlich wirklich ganz gut deutsch) gut erhaltenen, antiken Stadt näher. Morgens war es -wie eigentlich jeden Tag auf unserer Reise- ziemlich kalt, aber dafür mittags in der prallen Sonne umso heißer. Aber trotzdem waren wir ziemlich begeistert. Überall waren aus Stein gehauene Penisse zu bestaunen, die sowohl als Glückssymbole dienten, als auch als Richtungsweiser zum größten, der zahlreichen antiken Bordelle...(das sogar noch sehr gut erhalten war, sodass wir eine Art gezeichnete Speisekarte bestaunen konnten, nach der der Kunde Stellungen und gewünschte Praktiken auswählen konnte...) Naja, gut...das war nun nicht das wichtigste am Ganzen, aber sicherlich das, was am längsten in unseren pupertären Hirnen hängenbleiben wird. Man konnte auch zahlreiche schöne Mosaiken bestaunen und wir liefen die Straße des Überflusses (Via Abbondanza) entlang, beschauten Wandmalereien liefen über Zebrastreifen, die aus großen Felsblöcken bestanden, die so auf der abgesenkten Straße lagen, dass Fuhrwerke drüber hinweg konnten, Fußgänger aber nicht durch die Abwässer auf der Straße hindurchwaten mussten.
Am Nachmittag und Abend erkundeten wir dann Sorrent und aßen unsere echt deutschen Miracoli-Nudeln.
Am Donnerstag stand "Vesuv und Ercolano" auf dem Programm.
Wir wurden von einem ebenso begnadeten Busfahrer, wie der, der uns von Neapel abgeholt hatte, auf etwa zwei Drittel der Vesuvhöhe gefahren. Uns kamen immer wieder Reisebusse entgegen und mussten enge Straßen entlangfahren, was den Fahrer aber nicht notwendigerweise zum Bremsen oder in-den-zweiten-Gang-Schalten zwang...auch rote Ampeln scheinen in Italien eher Empfehlungen als Verbote dar zu stellen:)
Den Rest der Strecke liefen wir dann hoch und wurden mit einer leicht diesigen, aber trotzdem beeindrucken Aussicht über den Golf von Neapel und in den Krater belohnt. Auch kleine Schlackestücke hab' ich (wahrscheinlich verbotener Weise) mitgenommen:)
In Ercolano, beziehungsweise dem alten Herkulaneum, konnten wir noch besser erhaltene Ruinen einer antiken, römischen Stadt betrachten. Herkulaneum wurde im Gegensatz zu Pompeji nicht von Asche bedeckt sondern von Gestein, sodass die Gebäude fast vollständig zu betrachten waren und im Inneren der Bäder sogar noch die kunstvollen Verzierungen und Kleiderablagen zu erkennen sind. Ab und zu sieht man auch zu Holzkohle verbrannte Türen, die durch die Lavaströme beim Vesuvausbruch aufgedrückt worden sind.
Wir liefen -wie die ersten Tag eigentlich immer- Mädchen und Jungen getrennt auf eigene Faust durch die Stadt und machten uns mit kleinen Broschüren schlau, darüber, wozu die einzelnen Gebäude gedient haben sollen.
Meine erste echte italienische Pizza aß ich dann mit Lena, Janine und den Hamanns zusammen in Ercolano, während ein wunderbares Sommergewitter wütete, von dem wir aber alle verschon wurden, da die Jungs schon in Sorrent waren und die Sonne dort ununterbrochen weiterschien.
Dass Capri von Touristen vollkommen überlaufen sein sollte, wussten wir. Aber damit, dass fast das gesamte Schiff, mit dem wir am Freitag von Sorrent nach Capri fuhren, von deutschen Schülern besetzt war, hatten wir nicht gerechnet. Von vornherein konnten wir nur wenig zeit auf Capri einplanen, da man uns nicht garantieren konnte, ob wir am späten Nachmittag noch einen Platz auf dem Schiff zurück bekommen konnten.
So war es dann auch in Capri: eine schöne Stadt mit kleinen Gässchen, hübschen Häusern und einer Seilbahn, mit der wir in den oberen teil der Stadt gelangten. Wir Mädels bummelten ein wenig durch die Stadt, bevor es uns zu wuselig wurde und wir uns mit Postkarten bewaffnet am Kieselstrand auf einen Wellenbrecher legten und uns sonnten.
Nach diesen vier Tagen zogen wir am Samstag nach Rom um.
Von unseren hübschen Bungalows mit ausladendem Frühstücksbüfett kamen wir in ein katholisches Studentenwohnheim ziemlich zentral am Piazza Navona zwischen Vatikan und Pantheon. Unser Mädchenzimmer hatte (fast) direkten Zugang zur Dachterasse, Bordeaux-rot gestrichene Wände und schöne Stuckornamente in unserem Zimmer. Alles sehr schön, mit wenigen kleinen Mankos (erst funktionierte der Duschabfluss nicht, dann die Toilette; das Frühstück bestand aus nicht immer ganz frischem Brot mit Butter und Marmelade ohne Teller und offiziell sollte das hüfthohe Gitter vor dem Terrassenausgang uns daran hindern, ohne Lehrkraft hinaus zu treten), die aber sehr durch die absolut praktische Lage der Unterkunft wieder ausgeglichen wurden.
Auch die Haustür, die nach 23 Uhr nicht mehr zu passieren war, war nicht sehr unangenehm, da wir ohnehin tagsüber viel erlebten und abends manchmal schon vor 23 Uhr ins Bett fielen.
Den Rest vom Samstag nutzten wir dazu, die nähere Umgebung des Wohnheims zu erkunden. Wir kamen auf den Piazza Navona, wo wir erhofft hatten, die andere Tutgruppe zu treffen, die aber aber nur von Frau Oldenburg vertreten wurde. Vom Pantheon waren wir alle ziemlich begeistert. Es ist einfach ein riiiiiesiges Gebäude! Eine große Basilika, die zwar von außen nciht besonders schön, von innen aber umso schmuckhafter und beeindruckender ist.
Ebenso beeindruckend fand ich das Forum Romanum, das ich zwar schon von einer Italien-Reise vor ein paar Jahren kannte, aber immernoch furchtbar interessant finde. Lena, Janine und ich machten lauter Blödel-Fotos, bei denen wir von Mauerresten sprangen und Janine sich scheinbar gegen eine 20 m entfernte Säule lehnte :D
Über die Via Sacra liefen wir vom Forum zum Colosseum.
Wie eigentlich alles dort in der Umgebung war auch dieses vollkommen überrannt von Touristen, wir kamen aber dank unser vorher schon beim Forum Romanum erstanden Eintrittskarten schnell ins Innere des gigantischen Amphitheaters. Achja...à propros Eintrittskarte: als ich vor 6 Jahren das letzte Mal in Rom war, war zumindest das Forum Romanum noch kostenlos zu betreten...ziemlich dreist, dass man jetzt 8,50 € bezahlen soll.
Dank unseres Don Hamanns kamen wir aber fast überall, wo wir in Italien waren, trotzdem kostenlos 'rein. Er zückte ein italienisch beschriebenes Blatt Papier, befahl uns, weiter hinten stehen zu bleiben, zeigte dem Kassenmenschen den Zettel und ein Foto von dessen gefesselten und eingesperrten Tochter, ließ sich seinen Don-Fingerring küssen und bekam dann so viele Eintrittskarten, wie er wollte. Kostenlos. (Okey...der Brief war eine Bestätigung von unserem Direktor Herrn Wolter, dass wir eine Schülergruppe aus Hamburg sein. Es gibt wohl irgendeine europäische Regelung, nach der Schülergruppen zu Bildungszwecken in vielen Einrichtungen keinen Eintritt bezahlen müssen-ziemlich praktisch. Aber unsere Mafia-Theorie war auch gar nicht sooo schlecht, zumal er manchmal vorher auch noch geheimnisvoll telefonierte... "Roberto, wo bist du? Wir wollen rein!").
Nach diesem Kulturteil hatten wir Schüler uns vorgenommen auf die andere Seite des Tibers zu laufen und dort auf dem größten Flohmarkts Europas zu bummeln. Der Flohmarkt entpuppte sich als riesiger Plagiate-Verkaufsfläche, auf der man so viele unechte Markentaschen, -T-Shirts, -pullover und -gürtel kaufen konnte, wie man wollte. Und sich das Restgeld wohl auch ziemlich schnell hätte klauen lassen können, sodass wir ziemlich damit beschäftigt waren, unsere Taschen fest zu halten und im Auge zu behalten, zu schwitzen und uns durch die Menschen zu drängeln. Ziemlich erschlagen fanden wir irgendwann auf dem Rückweg einen McDonalds (Jaha! Ich habe entgegen meiner Prizipien einen Mekkes betreten!), wo wir dann ersteinmal Kraft tankten, um danach mit der Straßenbahn wieder zurück zu unserer Unterkunft zu fahren.
Wir alle sollten für jeweils eine Sehenswürdigkeit kleine Kurzreferate vorbeireiten. Ich hatte mir die Katakombe Domitilla ausgesucht, die wir am Montag besichtigten. Nicht aus Faulheit, sondern in der Hoffnung, dass die Führung interessanter werden würde, habe ich mich kürzer gefasst, als ursprünglich geplant. Katakomben mit in die Wände eingelassenen Gräbern kannte ich schon von weiter nördlich von Rom, so dass ich keine große Überraschung erlebte, zumal mir die Führung leider ein wenig zu kurz vor kam und auch relativ unspektakulär, da sie nur einen winzigen Bruchteil der ganzen Katakombe umfasste. Naja...es war zumindest beeindruckend, zu hören, welche Ausmaße die Katakombe haben sollte, die vier Stockwerke tief ins Erdreich führt und mehrere zig-tausend Gräber beherbergt.
Den Nachmittag verbrachten wir dann in der Stadt mit Shoppen und Eisessen. Abends stiegen wir noch einmal auf die spanische Treppe, wo wir uns am Sonntag auch schon mit der Oldenburg-Gruppe getroffen hatten, um den berühmten Sonnenuntergang zu betrachten.
Unser letzter vollständiger Tag in Rom war meineserachtens auch der anstrengendste: Ziemlich früh morgens zogen wir los zu den vatikanischen Museen, wo wir von einer erstaunlich kurzen Warteschlange überrascht wurden. Natürlich schleuste uns die Mafia dort auch wiedereinmal kostenfrei hinein und wir wurden von den Eindrücken im Inneren geradezu erschlagen! Wir liefen durch scheinbar kilometerlange Gänge, die mit Gold, Mosaiken, Wandmalereien und Statuen geradezu überladend geschmückt waren. In der Sixtinischen Kapelle, übersahen glatt wir das berühmte Bild der Geburt Adams, weil der Raum einfach zu beeindruckend geschmückt ist!
Am beeindruckendsten fand ich die riesigen Wandteppiche, in die detailreichst Bilder von Raphael eingewebt sind und mehrere Seekarten aus dem 16. Jahrhundert, auf denen Amerika zwar noch als wage Küstenlinie eingezeichnet ist, Hamburg aber schon genau da liegt, wo es hingehört.
Direkt im Anschluss daran liefen wir zum Petersdom hinüber, wo wir vor dem Eingang auch nciht lange warten mussten. Nachdem wir uns den gigantischen Bau, den ich auch schon kannte, angesehen hatten und sogar die Füße der Sankt Petrus-Figur berührt hatten, wollten wir auch noch die Domkuppel besteigen. Wir Mädchen und Johannes gaben nach einer halben Stunde Schlangestehen auf und bogen, angesichts der hohen Eintrittspreise der Kuppel und der, sich nur extrem langsam vorwärtsbewegenden, Warteschlange , zur Papstgrotte hinab. Überrascht waren wir, als vor dem Grab von Johannes Paul II eine Reisegruppe Halt machte und mehrere Gläubige auf die Knie fielen und bitterlich weinten. Ein wenig groteskt...aber faszinierend, wie weit Glaube gehen kann!
Kevin, Kamil und Lukas hatten es, als wir uns später auf dem Vorplatz trafen, geschafft, die Kuppel zu besteigen und machten uns richtig neidisch, indem sie von der tollen Aussicht dort oben berichteten. Aber als wir danach die Engelsburg erklommen, wurden wir zumindest teilweise entschädigt: die ist zwar nicht ganz so hoch, wie der Dom, man hat aber trotzdem einen recht netten Überblick über die Stadt.
Nachdem wir schon zweimal in dem selben Restaurant unweit des Piazza Navona gegessen hatten, in dem auch schon die ehemaligen Hamann-Reisegruppen häufiger waren, sollten wir Schüler uns für den letzten Abend selbst ein Restaurant aussuchen. Wir Mädchen hatten (nach kurzen Disput mit den Jungs über ihre Faulheit^^) eine ziemlich enge, ansonsten aber wirklich nette Bar gefunden, in der wir dann fast noch leckerer aßen, als die Abende davor. Da wir am Mittwoch Morgen um halb sieben von einem Kleinbus abgeholt werden sollten, folglich früh aufstehen mussten und vom Tag und seinen Eindrücken ziemlich erschöpft waren, kamen wir auch halbwegs früh zum Wohnheim zurück. Wie fast jeden Abend spielten wir nach eine Runde SkipBo(Gut, dass ich das mitgenommen hatte!). Gepackt hatten wir auch schon größtenteils.
Als Lena, Janine und ich am Morgen gerade hinunter zum Bus gehen wollten, bekamen wir mit, wie Herr Hamann gerade die Jungs dazu anfeuerte, aus den betten zu kommen und ihre Restlichen Sachen ein zu packen. Die hatten nämlich verschlafen. Innerhalb von sechs Minuten haben sie es - fragt mich nicht, wie- geschafft, unten auf der Straße neben dem Bus zu stehen. Angezogen und mit dem gesamten Gepäck!
Durchs nächtliche Rom, am noch schlafenden Vatikan vorbei (und einer darauf wartetenden Reisegruppe*stirntipp*) fuhren wir mit einem eigenartig deutsch fahrenden Padre unseres Wohnheimes zum Flughafen, wo wir auf die Frau Oldenburg-Gruppe trafen. Die hatten weniger Glück als wir gehabt, da deren Bus gar nicht erst gekommen war und sie dann vier Taxen bestellen mussten. Der Rückflug verlief soweit auch reibungslos und ich wurde sogar von Kevins Vater bis vor die Haustür gefahren.
Mein Schlafdefizit habe ich wohl noch immer nicht wieder ausgeglichen, aber ich habe noch die schönsten Erinnerungen an eine wunderbare Zeit mit 8 wirklich tollen Menschen, die ich nicht so bald vergessen werde! Danke dafür! *theatralische Gesten mach*
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